Es gibt gute Nachrichten für Menschen, welche einem Schlaganfall erlitten. In der Vergangenheit musste ein sehr enges Zeitfenster eingehalten werden, um Heilungschancen überhaupt erst in Aussicht stellen zu können. Nach neuesten Studien kann auch nach späteren Eingriffen die Heilungschance enorm erhöht werden. Bisher galten für Eingriffe nach einem Schlaganfall Zeitfenster von maximal sechs Stunden. Wenn dieser Zeitrahmen nicht eingehalten werden konnte, wurden den betroffenen kaum Hoffnung auf Heilungschancen eingeräumt. Trotzdem sollten Personen, welche Symptome wahrnehmen, die sie nicht einordnen können, unverzüglich einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Mit einem Schlaganfall ist nicht zu spaßen und unbekannte Symptome sollte jeder ernst nehmen, auch wenn diese nur temporär in Erscheinung treten.
Bis zu 16 Stunden nach Schlaganfall ist eine Heilung möglich
Neueste US-Studien zeigen, dass auch nach 16 Stunden ein Schlaganfall wirkungsvoll behandelt werden kann. Patienten können im Anschluss auf eine vollständige Genesung hoffen. Innerhalb dieser 16 Stunden können Ärzte den Patienten mit der sogenannten Thrombektomie behandeln. Im Rahmen dieser Behandlung setzt der Arzt einen Katheter an der Leiste an und schiebt diesen durch die Körperschlagader bis hoch zum Gehirn. Im Anschluss daran zieht der Arzt mit dem Katheder das Blutgerinnsel aus der Ader, welches zur Verstopfung der Hirnaterie führte. Diese Art der Therapie eignet sich jedoch nicht für jeden Patienten. Um zu ermitteln, ob dem Patient mit dieser Behandlung geholfen werden kann, muss zunächst eine Kernspintomografie vorgenommen werden.
Mit Operation bessere Heilungschance
Auch Nervenzellen, welche durch den Schlaganfall unterversorgt wurden, können mit einer Behandlung noch gerettet werden. Im Rahmen der US-Studie wurden 182 Patienten ausgewählt und in zwei Gruppen eingeteilt. Die Einteilung erfolgte zufällig. Den Patienten der ersten Gruppe wurde während den ersten 16 Stunden, gemessen nach dem Zeitpunkt, zu welchem sie sich das letzte Mal wohlfühlten, das Gerinnsel entfernt. Im Anschluss erhielten die Personen die übliche Therapie mit den entsprechenden Medikamenten. Die zweite Gruppe erhielt lediglich die medikamentöse Therapie. In frühen Phasen nach dem Schlaganfall versuchen Ärzte das Blutgerinnsel aufzulösen. Dies erfolgt meistens durch Medikamente. Zur frühen Phase zählen die ersten vier Stunden nach dem Schlaganfall. Nach Ablauf dieser vier Stunden werden diese Maßnahmen nicht empfohlen. Kommen Patienten nach den ersten vier Stunden zum Arzt, erhalten die Patienten Medikamente, welche die Bildung neuer Gerinnsel unterbinden sollen. Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, dass die Patienten der ersten Gruppe in den darauffolgenden drei Monaten deutlich weniger Folgeschäden erlitten, als Patienten der zweiten Gruppe. Auch wenn das Zeitfenster durch die Studie größer wurde, sollte nach der Erkennung von Symptomen unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.