Der 15-jährige Jonathan aus München hat in den frühen Morgenstunden einen Schlaganfall erlitten. Er hatte Glück und überlebte, doch die Ursache ist bislang noch ungeklärt. Wenn Kinder und Jugendliche in die Notaufnahme eines Krankenhauses kommen, denkt man in aller Regel nicht an einen möglichen Schlaganfall. Davon sind vorwiegend ältere Menschen betroffen, bzw. das Schlaganfallrisiko steigt proportional mit zunehmenden Alter immer weiter an. Das Durchschnittsalter bei einem Schlaganfall liegt bei 69, doch auch Kinder und Jugendliche können betroffen sein.
Schlaganfall in jungen Jahren
In Deutschland erleiden jährlich bis zu 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Davon sind beinahe 80 % der Betroffenen schon über 60 Jahre alt. Jonathan war hingegen erst 15 als er einen Schlaganfall erlitt. Er suchte gemeinsam mit seiner Mutter eine Münchener Klinik auf, denn er wusste nicht, wie ihm geschah. Nur durch das qualifizierte Eingreifen der Fachärzte ist er heute noch am Leben. Solche Patienten wie Jonathan kommen im Alltag einer Stroke-Unit äußerst selten oder gar nicht vor. Experten schätzen demnach, dass der Anteil von Kinder und Jugendlichen, die von einem Schlaganfall betroffen sind, bei ca. 0,1 Prozent liegt. Dazu muss man sagen, dass die Dunkelziffer von nicht diagnostizierten Schlaganfällen bei Kindern und Jugendlichen deutlich höher liegen dürfte.
Die Folgen eines Schlaganfalls sind für Kinder genauso folgenschwer, wie für Erwachsene
Jedes betroffene Kind kann genauso schwerwiegende Schäden davontragen, wie im Erwachsenenalter. Statistiken besagen, dass 40 % der Schlaganfallpatienten bereits im ersten Jahr nach dem Anfall versterben. Außerdem ist ein Schlaganfall der häufigste Grund, aus dem ein Mensch im Laufe seines Lebens eine Behinderung davon trägt.
Bei ihm haben gleich mehrere Menschen richtig gehandelt: Seine Mutter, die die Symptome sofort richtig gedeutet und gleich den Notarzt verständigt hat und die Ärzte, die durch eine gute Informationsweitergabe und einen gewissen „Zeitvorteil“ ein optimales Behandlungskonzept anwenden konnten.
Die Sauerstoffblockade in Jonathans Gehirn wurde schnellstmöglich beseitigt
Die Münchner Kinderklinik profitierte dabei neben großen Erfahrungswerten auch von der vorhandenen Notfallausrüstung. Schon zweieinhalb Stunden nach dem Schlaganfall war die verstopfte Hirnarterie Jonathans wieder durchlässig.
Eine neuartige OP hilft bei Schlaganfall: Stent-Retriever
Der Chefradiologe des Klinikum Schwabing, Herr Dr. Andreas Saleh erläutert wie folgt: „Wenn dieser Gefäßverschluss nicht rechtzeitig behandelt worden wäre, dann hätte wohl nur noch ein Wunder eine halbseitige Lähmung verhindern können“.
Quelle:
TZ München 2017