Schlaganfall-Aufklärung

mnnliches AugeAuch wenn man im Internet viele Informationen über den Schlaganfall bekommen kann, hat sich doch nicht jeder darüber informiert. Dabei ist dies sehr wichtig, denn jeden kann der Schlaganfall treffen, unabhängig vom Alter und Geschlecht. Das Schlimme daran ist, dass der Schlaganfall ohne Vorwarnung auftritt. Die Warnzeichen, die auf einen nahen Schlaganfall hindeuten, lassen wir hier außer acht. Das Klinikum Lippe startet derzeit eine Aufklärungskampagne mit vielen Informationen zum Schlaganfall und seiner Therapie.

Schnelle Behandlung

Unsicherer Gang, Sehstörungen, Störungen beim Sprechen und Verstehen, was andere sagen, sind Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten. Hinzu kommt das Taubheitsgefühl, das sich meist auf eine Körperseite beschränkt. Wer solche Symptome oder nur einige davon spürt oder diese an einen Angehörigen wahrnimmt, der sollte umgehend den Notarzt rufen.

Das Klinikum Lippe informiert über Schlaganfall nicht nur über das Internet, sondern fährt mit einem Bus durchs Land. Die „Initiative Schlaganfall“ kommt zu den Menschen, die sich im Bus über diese Erkrankung, seine Auslöser, Ursachen, Symptome und Folgeschäden informieren können.

Warum direkt zum Bürger?

Die Antwort lautet: Weil bei einem Schlaganfall die Behandlung schnell erfolgen muss, damit Folgeschäden weitgehend verhindert werden können. Für eine effektive Behandlung, so der Chefarzt der Lemgoer Klinik für Neurologie, Professor Christoph Redecker, bleibt den Ärzten ein kurzes Zeitfenster von höchstens viereinhalb Stunden. Dieses Zeitfenster rechnet sich nicht von der Einlieferung in die Klinik, sondern vom ersten Auftreten der Symptome.

Bleibende Schäden

Die Zeit ist zwar der entscheidende Faktor, doch auch wenn die Behandlung des Patienten innerhalb des Zeitfensters erfolgt, können Folgeschäden nicht ausgeschlossen werden. Dafür gibt es bei einem Hirninfarkt keine Garantie, doch sind die Chancen bei einer schnellen Behandlung besser, da den Ärzten mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Sie können sich vom Patienten ein umfassendes Bild machen und bei der Untersuchung erkennen, ob System des Blutkreislaufs weitere Risikofaktoren vorhanden sind.

Risikofaktoren

Bluthochdruck und ein hoher Cholesterinspiegel gehören zu den Risikofaktoren, die einen Schlaganfall auslösen können. Aber auch eine Diabetes, Probleme mit dem Herzen und eine ungesunde Lebensweise einhergehend mit Nikotingenuss und Mangel an Bewegung beeinflussen die Höhe des Risikos.

Damit die Bürger ihr eigenes Schlaganfall-Risiko abschätzen können, haben sie die Möglichkeit, an den Aktionstagen im Bus ihr Risikoprofil erstellen zu lassen. Auch wenn viele sagen, dass eine gesunde Lebensweise das Schlaganfall-Risiko senkt, hält Professor Redecker den Anteil von 70 Prozent weniger Risiko als eine theoretische Zahl. Die Medizin hat bei der Behandlung von Schlagfall-Patienten große Fortschritte gemach, auch was die Nachsorge betrifft.